Spitzer, Manfred: Das Gehirn lernt immer - und tut nichts lieber

Beschreibung der Referenten

Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer studierte in Freiburg Medizin, Psychologie und Philosophie. Nach seiner Habilitation für das Fach Psychiatrie war er als Oberarzt an der psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg tätig. Forschungsaufenthalte in den USA (Harvard University und University of Oregon) prägten das weitere wissenschaftliche Werk von Manfred Spitzer an der Schnittstelle von Neurobiologie, Psychologie und Psychiatrie. Seit 1998 ist Manfred Spitzer Ärztlicher Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik in Ulm. 2004 gründete er das Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen (ZNL). Er ist Autor zahlreicher Bücher, darunter des Bestsellers „Digitale Demenz“.
 

Zusammenfassung des Vortrags

Spitzer präsentiert anschaulich und humorvoll Erkenntnisse der Hirnforschung zur Bedeutung von Bildung. Er erläutert, weshalb Bildung ein sehr wichtiger Faktor für die Gesundheit eines Menschen ist. Anhand wissenschaftlicher Untersuchungen erklärt er, wie im Kleinkindalter durch Synapsenbildung im Gehirn Grundlagen für die spätere Bildungsfähigkeit geschaffen werden. Durch die richtigen Impulse in dieser Altersstufe wird ein Grundstock für lebenslanges Lernvermögen bis ins hohe Alter angelegt. Solche Impulse zu vermitteln, stellt für alle Beteiligten eine Herausforderung dar. Sie beeinflussen das Leben und den Erfolg der Kinder; Defizite in dieser Altersgruppe können kaum mehr gutgemacht werden. Spitzer warnt eindringlich vor dem schädlichen Einfluss des Computer- und Fernsehkonsums auf die frühkindliche Entwicklung. Das ideale Spiel- und Lernmilieu ist für ihn die Natur: Da sie einfach und komplex ist, ist sie optimal kindgerecht. Nur durch ganzheitliches Erleben und Begreifen, Sehen, Hören, Riechen oder Fühlen, werden frühkindliche Gehirnstrukturen komplex ausgebaut – und nur ein gut trainiertes Gehirn ist auf Dauer leistungsfähig.