Kinderwunsch

Behandlungsschwerpunkte

Schwangerschaftskomplikationen und Thromboserisiko

Von wiederholten Fehlgeburten und Schwangerschaftsvergiftung bis hin zu Entwicklungsstörungen: Thrombophile Risikofaktoren können sowohl die Ursache ungewollter Kinderlosigkeit als auch der Grund für ein erhöhtes Thromboserisiko und Komplikationen in der Schwangerschaft sein. Dazu zählen Präeklampsie sowie das HELLP-Syndrom oder Wachstumsretardierungen, die auf eine Fehlfunktion der Plazenta zurückzuführen sind.

Bitte beachten Sie: Wir führen im CBT keine Kinderwunschbehandlungen mittels Hormontherapie durch. Im CBT diagnostizieren und behandeln wir ausschließlich Gerinnungsstörungen als mögliche Ursache eines unerfüllten Kinderwunsches oder bei Schwangerschaftskomplikationen.

Schwangerschaft und Thromboserisiko

In der Schwangerschaft kommt es physiologischerweise zu einem Anstieg der Gerinnungsfaktoren. Das von der Natur ausgeklügelte „Mehr" an Gerinnung minimiert Blutungen zur Geburt, geht aber auch mit einem erhöhten Thromboserisiko in der Schwangerschaft einher, welches im Wochenbett um ein Vielfaches höher liegt: Eine normale Schwangerschaft erhöht das Thromboserisiko um etwa das 5-fache. Kurz nach der Geburt ist dieses Risiko auf das 25-fache erhöht.

Thromboseprophylaxe und Thrombosetherapie in Schwangerschaft und Wochenbett

Ob für Kinderwunschbehandlung, Schwangerschaft und Wochenbett eine Heparinprophylaxe notwendig ist, hängt von der Abschätzung des individuellen Thromboserisikos ab. Hierbei müssen bereits vorhandene Risikofaktoren und zeitlich begrenzte, äußerlich einwirkende Risikofaktoren berücksichtigt werden. Auch die hormonelle Stimulation der Kinderwunschbehandlung kann zu einer passageren Erhöhung des Thromboserisikos führen. So kann in Abhängigkeit von Art und Dosierung der hormonellen Stimulation eine Heparinprophylaxe sinnvoll sein.

Heparin in der Schwangerschaft

Während bei einem hohen Thromboserisiko in der Schwangerschaft eine Heparinprophylaxe als unstrittig gilt, wird dessen Einsatz in der Prophylaxe von Schwangerschaftskomplikation kontrovers diskutiert. Angesichts einer hierzu widersprüchlichen Datenlage muss häufig individuell entschieden und das Blutungsrisiko mitberücksichtigt werden. Treten Thrombosen bzw. Lungenembolie in Schwangerschaft und Wochenbett auf, erfolgt eine Therapie mit niedermolekularem Heparin (NMH). Da direkte orale Antikoagulantien (z. B. Rivaroxaban, Dabigatran) plazentagängig sind, verbietet sich ihre Einnahme in der Schwangerschaft und Stillzeit aufgrund nicht auszuschließender Schädigung des Neugeborenen.