Thrombose

Behandlungsschwerpunkte

Risiken vorbeugen kann Thrombosen verhindern

Jeder 1000. Mensch erkrankt im Laufe eines Jahres an einer Thrombose. Das Risiko steigt bei familiärer Vorbelastung sowie bei Frauen unter Einnahme der Antibabypille oder von Hormonersatzpräparaten sowie während der Schwangerschaft. Die Risikofaktoren für eine Thrombose sind jedoch bekannt, sodass wirksame Vorbeugemaßnahmen möglich sind – vor allem bei Bekanntheit einer Thrombophilie.

Wie entsteht die Thrombose?

Die Thrombophilie bezeichnet eine angeborene oder erworbene Neigung zur Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Blutgefäßen. Bei Menschen mit einer Thrombophilie gerinnt das Blut leichter als bei Menschen ohne diese Gerinnungsstörung. Die Blutgerinnsel können eine völlige oder teilweise Verstopfung von Blutgefäßen verursachen. Thrombosen bzw. Blutgerinnsel entstehen am häufigsten in den tiefen Bein- und Beckenvenen. Wird das Blutgerinnsel mit dem Blutkreislauf in Organe wie die Lunge transportiert und bleibt dort stecken, kommt es zu z. B. zu einer Lungenembolie.

Angeborene Thrombophilie

Bei einer angeborenen Thrombophilie ist meist ein Gen verändert, am häufigsten Gerinnungsfaktor V (Faktor V Leiden) und Gerinnungsfaktor II (Prothrombin-Mutation). Eine andere Ursache kann der Mangel an körpereigenen Hemmstoffen zur Blutgerinnung sein (Antithrombin, Protein C, Protein S). Die Änderungen sind im Blut nachweisbar. Im Labor wird festgestellt, wie hoch die Gerinnungsneigung ist. Danach kann der Arzt festlegen, ob und wann gerinnungshemmende Medikamente erforderlich sind bzw. in welcher Dosierung.

Symptome einer Beinvenenthrombose

  • Spannungsgefühl und Schweregefühl im Bein oder Fuß
  • Schwellung im Bein mit rötlicher oder bläulicher Verfärbung
  • ziehende Schmerzen im Bein, die sich meist beim Stehen verschlimmern und beim Hochlagern verbessern

Symptome einer arteriellen Thrombose

  • plötzliche Engegefühle und starke Schmerzen in der Brust, die in den linken Arm ausstrahlen (Herzinfarkt)
  • plötzliche Atemnot mit stechenden Schmerzen in der Brust beim Einatmen (Lungenembolie)
  • plötzliche Lähmung einer Körperseite oder Sprachstörungen (Schlaganfall)

Thrombose diagnostizieren

  • Bestimmung der Konzentration der Gerinnungseiweiße im Blut (D-Dimere)
  • spezielle Ultraschalltechnik (Duplex-Sonographie)
  • Röntgenuntersuchung mit Kontrastmitteln (Phlebographie)

Therapieformen

  • Lokale Kompressionsbehandlung (z. B. mit Stützstrümpfen)
  • Gerinnungshemmende Medikation (z. B. mit Heparin, Marcumar®, Xarelto® o. a.)
  • Medikamentöse Auflösung des Thrombus (Thrombolyse)
  • Operative Entfernung des Thrombus (Thrombektomie)

Risikofaktoren für eine erworbene Thrombophilie

  • Übergewicht
  • Bluthochdruck
  • Rauchen
  • Schwangerschaft und Entbindung
  • Einnahme der Antibabypille
  • sehr langes Sitzen (z. B. auf einer Flugreise)
  • sehr langes Liegen (z. B. nach einer Operation)
  • Krampfadern
  • APS-Erkrankungen (Antiphospholipid-Syndrom)
  • Tumor- oder Nieren-Erkrankungen
  • Flüssigkeitsmangel

Thrombose vorbeugen

  • Nach einer Operation: Stehen Sie möglichst schnell wieder auf und bewegen Sie sich.
  • Bewegung auf langen Fahrten: Kreisen oder wippen Sie regelmäßig mit den Füßen.
  • Tragen Sie Kompressionsstrümpfe oder -verbände.
  • Lassen Sie sich vor der Verordnung einer oralen Kontrazeption (Pille, Hormonersatztherapie) beraten.
  • In der Schwangerschaft: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin.
  • Heparinprophylaxe in Risikosituationen
  • Vermeiden Sie die allgemeinen Risikofaktoren wie Rauchen oder Übergewicht.
  • Achten Sie darauf, genügend zu trinken.