Mastzell-Aktivierungssyndrom (MCAS)

Labordiagnostik nur am Standort Bonn

Die Rolle von Mastzellen im Körper

Mastzellen sind Zellen der körpereigenen Abwehr und erfüllen damit wichtige Funktionen unseres Immunsystems. Neben der Abwehrfunktion (z. B. von Parasiten, Bakterien und Tumorzellen) sind sie u. a. aber auch an der Kontrolle der Darmmotilität, der Regulation des Blutdruckes oder von Schmerzen beteiligt. Entsprechend finden sich Mastzellen in allen Geweben des Körpers, d. h. im Bindegewebe mit Sehnen, der Muskulatur, ferner besonders in Grenzorganen die in Kontakt mit der Außenwelt stehen (z. B. Darm, Atemwege, Haut) und im Nervengewebe sowie den Gefäßwänden und deren Umgebung. Mastzellen enthalten eine Vielzahl unterschiedlichster Stoffe, die sie – auf verschiedenste Reize hin – ausschütten können.

Terminvereinbarungen zur Abklärungen MCAS sind nur online möglich. Denken Sie daran, vor Ihrem ersten Besuch unseren
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Systemische Mastozytose und Mastzell-Aktivierungssyndrom (MCAS)

Der häufigsten Form der Mastzellerkrankung, dem Mastzell-Aktivierungssyndrom (MCAS), liegt eine unkontrollierte Ausschüttung von Botenstoffen zugrunde. Diese führen – je nach betroffenem Organsystem (z. B. Gastrointestinaltrakt, Herz- Kreislaufsystem, Zentralnervensystem) – zu unterschiedlichen, meist episodischen Beschwerden. Sie können durch eine Reihe von Auslösern (z. B. Nahrungs- und/oder Arzneimittel, Hitze und Kälte, Emotionen, etc.) von Patient zu Patient variieren. Seltener liegt dem Beschwerdekomplex eine klonale Vermehrung der Mastzellen zugrunde (systemische Mastozytose). In diesem Fall lassen sich in der feingeweblichen Untersuchung (z. B. Knochenmark, Biopsien aus anderen Organen) zusammenliegende oder atypische Mastzellen nachweisen.

Labordiagnostik bei Verdacht auf MCAS

Da MCAS eine Ausschlussdiagnose darstellt, ist es zunächst notwendig, zu den multiplen Beschwerden offene Differentialdiagnosen auszuschließen. Hier kann die Labordiagnostik nur einen Teil beitragen, da hierzu anderweitige insbesondere bildgebende Verfahren (z. B. Sonographie der inneren Organe, Magen-/Darmspiegelungen, etc.) erforderlich sind. Einen weiteren Beitrag der Labordiagnostik stellt die Bestimmung von Mastzellbotenstoffen dar. Der Nachweis dieser Mediatoren unterstützt die Diagnose ist jedoch nicht beweisend. Von den (> 200) freigesetzten Mediatoren und Zytokinen werden in der Routinediagnostik jedoch nur sehr wenige erfasst (u. a. Tryptase, Chromogranin(a), Serotonin, Histamin, Heparin). Eine genetische Diagnostik (z. B. Tyrosinkinase Kit) aus dem peripheren Blut ist bis dato nicht hilfreich. Ein weiteres Diagnosekriterium stellt das Ansprechen auf eine MCAS-stabilisierende Basistherapie dar. Eine Symptomverbesserung tritt jedoch oft erst über einen längeren Zeitraum (z. B. ein bis zwei Monate) langsam ein.

Hinweis bei Einnahme mastzellstabilisierender Medikamente

Wenn Sie bereits mit mastzellstabilisierenden Medikamenten behandelt werden, sollten Sie deren Einnahme möglichst vor der Untersuchung bei uns unterbrechen, sofern dies ihr Gesundheitsstatus erlaubt. H1-Blocker (Antihistaminika, z. B. Rupatadin) und H2-Blocker (z. B. Famotidin) können zu falsch hohen Chromogranin(a)-Spiegeln führen. Ob auch die Freisetzung anderer, z. B. gerinnungswirksamer Mastzellinhaltsstoffe durch diese und weitere Mastzellstabilisatoren (z. B. durch Einnahme von Vitamin C, Cromoglicinsäure) gehemmt werden, ist nicht geklärt. Daher wäre ggf. eine Pause von mindestens 5 Tagen vor geplanter Blutentnahme wünschenswert.